Freiwillige Feuerwehr Fehlheim

  • Increase font size
  • Default font size
  • Decrease font size

Richtfest im neuen Feuerwehrhaus

Auf den Tag fünf Monate nach dem Ersten Spatenstich hat die Freiwillige Feuerwehr alle Helfer, Firmen, Freunde und Spender zum Richtfest am 20.10.2006 eingeladen. Hier lesen Sie den Bericht aus dem Bergsträßer Anzeiger vom 23.10.2006.


Ritt auf dem Dachsparren blieb dem Wehrführer erspart

Gerätehaus: Fehlheimer Feuerwehr feierte fünf Monate nach dem Spatenstich Richtfest / 2500 Arbeitsstunden in Eigenleistung

Fehlheim. Der Ritt auf dem Dachsparren blieb Fehlheims Wehrführer Rüdiger Linder erspart. Auch seine handwerklichen Fähigkeiten musste er nach alter Väter Sitte beim Richtfest für das neue Feuerwehrgerätehaus nicht beweisen. “Was für Schauermärchen. Da bin ich ja froh, dass die Stadt offiziell Bauherr ist und Vertreter anwesend sind”, so Linder.

Kreisbrandinspektor Wolfgang Müller hatte in seiner Ansprache auf frühere Bräuche bei solchen Anlässen hingewiesen. Den letzten Nagel musste Linder zwar nicht einschlagen, dafür haben die Fehlheimer Brandbekämpfer gezeigt, dass sie hart und effizient arbeiten können. Bisher 2500 Arbeitsstunden haben sie in Eigenleistung erbracht und damit tatkräftig an ihrem neuen Heim auf dem Festplatz mitgebaut. Insgesamt wird ihr Einsatz etwa 172 000 Euro wert sein. “Ohne diese außergewöhnliche Leistung hätte nicht gebaut werden können”, betonte Bürgermeister Thorsten Herrmann.

Betoniert, was das Zeug hält

Nur fünf Monate nach dem ersten Spatenstich konnte Richtfest gefeiert werden. In dieser Zeit haben die Feuerwehrmänner gemauert, gerackert und betoniert, was die Arme hergaben. “Die meisten sind nach Feierabend gekommen und haben weiter gearbeitet. Einige haben sogar ihren Urlaub auf der Baustelle verbracht”, so Linder. Fundament ausgehoben, Ringanker gesetzt, gemauert, beim Aufschlagen des Dachs unterstützt - der Fehlheimer Bautrupp erwies sich als talentierte Handwerkergruppe.

“Und genauso viel Arbeit liegt jetzt noch vor uns”, blickte Linder voraus. 470 000 Euro kostet der dringend erforderliche Neubau. Neben der Eigenleistung gibt es zusätzlich einen Zuschuss des Landes in Höhe von 108 000 Euro. Die Nettobelastung für die Stadt beläuft sich auf etwas mehr als 178 000 Euro, abzüglich des Erlöses für den Verkauf des alten Feuerwehrgerätehauses an der Mittelstraße. “Dafür haben wir bereits Interessenten”, sagte Bürgermeister Herrmann.

In unmittelbarer Nachbarschaft entsteht nun das zweigeschossige, nicht unterkellerte Haus in Massivbauweise mit Satteldach. Die Nutzfläche beträgt 378 Quadratmeter, einschließlich eines 30 Quadratmeter großen Lagerraums. Außerdem wird die Infrastruktur am Festplatz erheblich verbessert. Es gibt nach Abschluss der Arbeiten eine öffentliche Toilettenanlage, Strom- und Wasseranschluss sowie Abwasserabschlussmöglichkeiten.

Und die Kerwe kann trotzdem gefeiert werden. Das hat sich schon dieses Jahr gezeigt, als trotz der Baustelle dem Festbetrieb nichts im Wege stand. In der Planungsphase sahen einige Fehlheimer an dieser Stelle einen möglichen Konflikt. Aber der Festplatz bietet sowohl für die Feuerwehr als auch für das Zelt und mögliche Fahrgeschäfte ausreichend Platz.

In spätestens einem Jahr dürfte in Fehlheim Einweihung gefeiert werden. Dann hat die Raumnot der Feuerwehr ein Ende. “Auf diese Zukunft kann man bauen”, meinte Kreisbrandinspektor Müller, der ebenso wie Bürgermeister und Wehrführer “stolz auf die Jungs” ist.

Nicht nur die Feuerwehrmänner haben sich über Gebühr engagiert, auch ein paar lokale Firmen haben ihren Teil dazu beigetragen, ein Haus entstehen zu lassen, das dem Allgemeinwohl dient. So wurde das Richtfest auch ein Abend des Dankes. Rüdiger Linder vergaß deshalb nicht, den Anliegern ein Lob auszusprechen, die “starke Nerven bewiesen und alles mit Geduld ertragen haben”.

Aber ganz ohne Tradition sollte die Veranstaltung dann doch nicht ausklingen. Ortsvorsteher Rico Klos, zugleich in der Baubranche tätig, stieg zusammen mit einem Zimmermann zum Richtspruch aufs Gebälk. Zuvor hatte Klos attestiert, dass selbst eine Fachfirma nicht schneller und effizienter hätte arbeiten können als die Mitglieder der Feuerwehr. dr

 

Feuerwehrleute beim Richtfest vor dem neuen Feuerwehrhaus
Am neuen Feuerwehrgerätehaus in Fehlheim wurde am Freitag Richtfest gefeiert.  df/Bild:Funck