Freiwillige Feuerwehr Fehlheim

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Jahreshauptversammlung 2010

Fehlheim: Feuerwehr braucht dringend Nachwuchs

 Alle Hoffnung ruht auf den „Löschfüchsen“

Jahreshauptversammlung 2010

Beförderungen gab es bei der Freiwilligen Feuerwehr von Fehlheim. Stadtbrandinspektor Willi Plaschke (3.v.l.) ernannte Andrea Pflüger (5.v.r.) zur Hauptfeuerwehrfrau. Patrick Rossmanith (3.v.r.) wurde zum Oberfeuerwehrmann, Martin Brunnengräber (r.) zum Feuerwehrmann ernannt. Katharina Stanzel (4.v.l.) wurde in die aktive Wehr übernommen. DF/BILD: FUNCK

Jahreshauptversammlung 2010

FEHLHEIM. Die Fehlheimer Jugendwehr ist weiter geschrumpft. Derzeit zählt die Nachwuchsabteilung nur zwei Kameraden. Vor einem Jahr waren es immerhin noch fünf. Als Gründe nennt der Wehrführer und Vereinsvorsitzende Rüdiger Linder zum einen die regelmäßigen Übernahmen in die Einsatzabteilung, doch ein mangelndes Interesse an der Feuerwehrjugend ist nicht von der Hand zu weisen. Durch verstärkte Werbemaßnahmen wollen die Fehlheimer ihre „Kaderschmiede“ jetzt wieder attraktiver und vor allem personell stärker machen.

 Keine leichte Aufgabe angesichts einer allgemeinen Entwicklung, die im Kreisgebiet viele Feuerwehren zu spüren bekommen: Längere Unterrichtszeiten und immer mehr freiwillige schulische Veranstaltungen haben die Freizeit der Jugendlichen deutlich eingeschränkt. Wie Linder betont, fällt die Entscheidung von Eltern und Kindern immer häufiger zugunsten von Sportvereinen oder musikalischen Aktivitäten aus. In Fehlheim will man dieser Tendenz gezielt entgegen wirken. Ein Vorhaben, das auch von Stadtbrandinspektor Willi Plaschke und Bürgermeister Thorsten Herrmann ausdrücklich begrüßt wird. „Die Situation muss besser werden“, so Plaschke bei der Jahreshauptversammlung am Samstag.

 Die Hoffnung der Wehr beruht auf den „Löschfüchsen“. Im Juni 2007 wurde die neue Abteilung für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren gegründet, nachdem das Land Hessen das Eintrittsalter der Feuerwehren entsprechend gesenkt hatte. Die Gruppe bietet jungen Menschen die einzigartige Möglichkeit, die Arbeit von Feuerwehr und Rettungswesen spielerisch aus erster Hand kennen zu lernen und sich – in kindgerechtem Maße – persönlich zu engagieren. Die Mitgliedschaft ist kostenfrei. Rüdiger Linder bezeichnete es als überaus erfreulich, dass die Bambinigruppe mit heute 13 Mitgliedern im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben ist. Sein Dank galt dem Führungsteam der Jugendwehr mit Jugendfeuerwehrwart Ralf Blechschmitt, den Jugendgruppenleitern Johannes Mundt und Patrick Rossmanith sowie Carolin Brunnengräber, die von Beginn an die Betreuung der „Löschfüchse“ übernommen hat.

 Nach seinem Bericht hörte Ralf Blechschmitt den gebündelten Dank von Kreisbrandmeister Volker Steiger, vom Stadtbrandinspektor und vom Feuerwehrdezernenten. Thorsten Herrmann motivierte den Jugendleiter, seine Arbeit engagiert weiter zu führen und die Abteilung wieder stärker zu machen. Ein Wort des Dankes ging auch an den Steuermann der Fehlheimer Wehr, Rüdiger Linder, der seit über zehn Jahren als Wehrführer und Erster Vorsitzender aktiv ist.

Plaschke und Herrmann sprachen sich einmal mehr für die Beibehaltung der Stadtteilfeuerwehren aus. „Hier wohnt eine topfitte und schlagkräftige Truppe, die auch den Brandschutz in Langwaden und Schwanheim unterstützt“, so Plaschke in der neuen Unterkunft am Festplatz. Das Domizil wurde zwischen 2006 und 2008 gebaut, wobei die Wehr selbst fast 8000 Arbeitsstunden investiert hatte. Linder lobte das Haus als funktionales Gebäude mit ausreichend Platz für sämtliche Nutzungen.

Während der Nachwuchs ausbleibt, konnte der Vorsitzende in Bezug auf die Einsatzabteilung eine bessere Bilanz vorlegen. Die Stärke des Fehlheimer Aktivpostens hat sich mit heute 30 Kameraden nur geringfügig verkleinert (Januar 2009: 33 Mitglieder). Die Alters- und Ehrenabteilung sowie die passiven Förderer sind zahlenmäßig konstant geblieben, so dass die Feuerwehr aktuell 265 Mitglieder zählt. 2009 rückte die Wehr zu zwei Wassereinsätzen aus, zweimal mussten Wespennester entfernt und ein Mal ausgelaufenes Öl von der Straße gesaugt werden. Im Dezember wartete der erste Brandeinsatz seit rund zwei Jahren, als im Ulmenweg eine Garage Feuer fing. Im Namen des Ortsbeirats dankte der stellvertretende Ortsvorsteher Ulrich Wetzel. Als Novum teilte Linder die Einführung eines zusätzlichen Alarmierungsweges per SMS-Kurzmitteilungssystem mit. Abschließend bilanzierte Rüdiger Linder eine erfolgreiche Christbaumaktion. Der Einsatz am Samstagmorgen war der bislang 25. seiner Art in Fehlheim. tr

(Bericht: Bergsträßer Anzeiger vom 11.01.2010)